Die Perlen sollten tatsächlich aus Glas sein, damit ein schön lautes Klacken entsteht, wenn das Blei auf die Perle trifft.
Fürs Texas Rig brauchst Du nicht viel: Perlen, Bullet Weights (Patronenbleie), Gummistopper und Offset-Haken. Die Kleinteile kannst Du zum Beispiel direkt online bestellen bei CAMO-Tackle.
Stahl und Tungsten sind härter als Blei und verursachen daher ein lauteres Geräusch beim Zusammenprall mit der Glasperle.
Bullet Weights werden aus verschiedenen Materialien gefertigt. Ich bevorzuge Tungsten (rechts im Bild). Bullet Weights aus diesem Metall sind bei gleichem Gewicht deutlich kleiner und somit unauffälliger als Modelle aus Stahl (links) oder Blei (Mitte). Die Bullet Weights auf dem Foto wiegen übrigens alle 14 Gramm.
Bullet Weights gibt es auch in Farbe. Damit lässt sich ein schöner Kontrast zum Köder erreichen. Insbesondere in der Dämmerung und in trübem Wasser kann der Farbtupfer einen echten Unterschied machen.
Als Vorfachmaterial zum Angeln auf Barsch und Zander bietet sich Fluorocarbon an. Das ist schön unauffällig und abriebfester als herkömmliche monofile Schnur. Für Barsch genügt eine Stärke um 0,25 Millimeter. Geht's gezielt mit dem T-Rig auf Zander, darf es gerne ein 0,30er oder 0,35er Vorfach sein.
Fischen wir zwischen Hindernissen, sollte der Stopper ganz an das Blei herangeschoben werden. Das verringert nochmals die Hängergefahr.
So baust Du das Texas Rig: Zunächst einen Gummistopper (1) auf die Vorfachschnur ziehen. Er bremst das frei auf der Schnur gleitende Bullet Weight (2), damit es beim Werfen und Absinken der Montage nicht allzu weit die Schnur hochrutscht. Die Glasperle (3) sorgt für den richtigen Sound. Bei jedem Zupfer trifft sie auf das Bleigewicht und erzeugt ein lautes Klacken. Hängersicher wird das Texas Rig durch den Offset-Haken (4).
Gewicht und Köder trennen sich am besten, wenn Du die Montage nach dem Anlupfen an lockerer Schnur absinken lässt.
Unter Wasser passiert Folgendes: Das Gewicht sinkt schneller als der Köder, dadurch trennen sich beide ein Stück voneinander. Das Bullet Weight schlägt zuerst am Grund auf, der Köder sinkt verzögert und aufreizend langsam hinterher. Beim nächsten Anlupfen der Montage treffen Gewicht, Perle und Haken lautstark wieder zusammen.
Ein ganz langsam über den Grund „gezitterter" Gummikrebs ließ diesen fetten Winterbarsch zuschnappen. Die Köderführung reicht beim Texas Rig von winzigen Hüpfern mit langen Pausen über größere Sprünge wie beim normalen Gummifischangeln bis hin zum einfachen Einkurbeln.
Am Texas Rig kannst Du fast alles anbieten, was die bunte Weichplastikwelt hergibt. Je nach Gewässer und Laune der Fische punkten Köder mit mehr oder weniger Aktion. Sehr gerne biete ich Krebsimitationen, Tubes oder Creature Baits am Texas Rig an. Aber auch Gummiköder mit stärkerem Spiel, zum Beispiel Twister und Schaufelschwanzfischchen, kommen in Frage. Eine große Auswahl an gut geeigneten Gummis findest Du hier bei CAMO-Tackle.
Ich mag Köder, die eine Vertiefung im Rücken besitzten. Darin liegt die Spitze des Offset-Hakens absolut hängersicher, tritt beim Biss aber sehr leicht aus, da sie kein Material durchdringen muss. Auf dem Bild siehst Du zwei meiner Texas-Lieblinge: den Ring Shrimp von reins (vorne) und den Fat Swing Impact von Keitech.
Dem schicken Sommerbarsch gefiel die starke Aktion des Crazy Flappers. Der stark aromatisierte Doppelschwanztwister im Krebs-Look aus dem Hause Keitech ist übrigens einer meiner absoluten Favoriten fürs Angeln mit dem Texas Rig. Dieser Köder passt für jede Gangart: Du kannst ihn hart Jiggen, wenn die Fische aktiv sind, aber auch sehr langsam führen.
Da stehen bestimmt ein paar schöne Barsche! Mit dem Texas Rig lässt sich relativ gefahrlos zwischen den Ästen fischen. Sollte die Montage doch mal festhängen, nicht gleich Druck machen, sonst treibst Du den Haken richtig ins Holz. Probiere es lieber mit leichten Schüttelbewegungen der Rute. Meistens hat sich das Rig nur etwas verkeilt und lässt sich wieder befreien.
Das Klackern der Glasperle soll die Aufmerksamkeit der Fische erregen. An schwierigen Tagen ist es Barsch & Co aber manchmal auch zu aufdringlich. Probier's dann mal mit einer Gummiperle anstelle der lauten Glasperle.
Beim Einsatz schwerer Bullet Weights können Glasperlen schon mal brechen. Hier sind Gummi- oder Metallperlen also auch im Vorteil.
Alternativ findest Du im Handel magnetische Metallperlen - zum Beispiel die Force Beads von CAMO-Tackle. Die haften an Stahl- und Tungsten-Weights und ermöglichen dadurch ein nahezu lautloses Fischen, beziehungsweise erzeugen einen leiseren, dumpferen Sound.
Wichtig ist, dass der Gummistopper stramm sitzt, sonst rutscht er durch das Gewicht des Bleis beim Werfen ständig runter. Montiere zur Not zwei Stopper hintereinander.
Zum Schluss noch ein Tipp: Mit einem zusätzlichen Stopper vor der Glasperle kannst Du das Texas Rig blitzschnell in ein Carolina Rig verwandeln. Einfach den Stopper soweit hochschieben, bis der gewünschte Abstand zwischen Bullet Weight und Haken erreicht ist. Zusätzlicher Vorteil: Beim Einsatz als Texas Rig schützt der Stopper den Hakenknoten.
Fotos: Tobias Norff
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